Grauwal von Schiffspropeller getötet

Vor kurzem hat mich diese sehr traurige Nachricht erreicht. In Seattle wurde der Kadaver eines Grauwals im Hafen gefunden. Der Wal ist an Verletzungen gestorben, die ihm der Propeller eines Schiffes zugefügt hat. Hier sieht man, wie groß die Gefahr der Schifffahrt für die Wale ist. Immer mehr Schiffe fahren über unsere Ozeane, die Geräusche irritieren die Meeressäuger und führen leider zu solchem Unheil.

http://www.dailymail.co.uk/news/article-2925185/Dead-whale-Seattle-dock-struck-ship-propeller.html

Die Grauwale der amerikanischen Ostküste verbringen den Sommer in Alaska, um dort besonders viel zu fressen. Ab Herbst wandern sie Nordamerika entlang Richtung Süden, da sie sich in den ersten Monaten des Jahres an der kalifornischen und mexikanischen Küste fortpflanzen. Dort gibt es weniger Nahrung, es ist aber sicherer für ihre Kälber. Die größten Feinde der Grauwale, neben der Schifffahrt, sind die Schwertwale. Die Wanderroute zurück nach Alaska ist für die Nachkommen die größte Gefahr. Dort werden häufig die Jungtiere von Schwertwalen angegriffen, gegen die großen Schulen hat die einzelgängerische Grauwalkuh kaum eine Chance.

Im folgenden Video könnt ihr euch die Jagd von einer Schwertwalschule auf Grauwalkuh und -kalb anschauen:

Ich bekam im September 2013 die Gelegenheit, bei Vancouver Island Grauwale zu sehen. Je nach Saison gibt es unterschiedliche WhaleWatching-Spots, an denen man Grauwale beobachten kann.

Bestimmungsführer – Schwertwale

Hallo ihr Lieben,

in meinem letzten Beitrag habe ich euch den beliebten Whale Watching-Spot NordNorwegen vorgestellt. Die dort häufig vorkommenden Arten sind der Buckelwal (Megaptera novaeangliae) und der Schwertwal (Orcinus orca), besser bekannt als „Orca“.

Doch wie erkennt man diese beiden Walarten, möglichst auf den ersten Blick? Hier zeige ich euch, wie ihr ganz sicher einen Schwertwal/Orca als solchen identifizieren könnt.

Spricht man vom Orca, hat eigentlich jeder ein Bild vor Augen. Das Problem ist nur, bei einer Whalewatching-Tour sieht man nie den ganzen Wal auf einmal. Zum Glück hat der Schwertwal sehr markante Merkmale, an denen man ihn erkennen kann.

Zunächst einmal kann diese Walart eine Länge von etwa 6 – 9,8 Metern erreichen. Das ist auf dem Meer nicht leicht einzuschätzen, grenzt ihn aber schonmal von kleineren Vertretern der Familie der Delfine ab, die meist unter 4 Meter lang sind (Ausnahmen sind die Grindwale). Typisch für einen Orca ist die schwarz-weiße Färbung.

Orca

Was man bei der Beobachtung von Schwertwalen auf jeden Fall sehen und ihn daran identifizieren kann, ist der weiße Fleck hinter seinem Auge. Bei jedem Atemzug an der Wasseroberfläche ist dieser zumindest für einen Augenblick zu sehen.

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Foto: Sebastian Striewski

Weiterhin haben die männlichen Individuen die auffällige Rückenfinne, das namensgebende „Schwert„. Bei den Walkühen fällt die Finne kleiner und sichelförmiger aus.

Ebenfalls häufig zu erkennen, und einzigartig bei den Schwertwalen, ist der graue Sattelfleck hinter der Finne. Dieser Fleck variiert in seiner Form je nach Population und Herkunft der Wale.

Da die Schwertwale in großen Schulen von mindestens 10 Tieren anzutreffen sind, ist auch das ein guter Hinweis auf diese Art. Sieht man nur 1-2 Rückenfinnen in der Ferne, sind es wahrscheinlich Vetreter einer anderen Spezies

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Mit viel Glück zeigt der Schwertwal noch mehr von sich, wie zum Beispiel beim „Spyhopping„, zu deutsch, der Wal beobachtet die Whalewatcher 😉 . Dabei stößt der Schwertwal senkrecht nach oben, sodass mindestens ein Drittel des Körpers aus dem Wasser ragt und er die Umgebung beobachten kann. Dabei sieht man seine weiße Bauchseite sowie die schwarz gefärbten, großflächigen Flipper (Brustflossen).

Ein weiteres Verhalten, das beobachtet werden kann, ist das Schlagen mit der Fluke auf die Wasseroberfläche. Es wird vermutet, die Tiere können darüber kommunizieren. Bekommt ihr dieses Verhalten zu Gesicht, seht ihr die Fluke die oben schwarz und unten weiß gefärbt ist.

Im folgenden Video seht ihr Spyhopping und Flukenschlagen, wie ich es in Norwegen beobachten konnte!

Schwert- und Buckelwale in NordNorwegen

Hallo zusammen,

Heute widme ich mich dem Whalewatching-Spot NordNorwegen!

In der Zeit von November bis Februar bietet der hohe Norden Europas fantastische Möglichkeiten, Wale zu beobachten. Zu den am zahlreichsten vertretenen Arten zählen hier die Schwertwale (Orcinus orca) und die Buckelwale (Megaptera novaeangliae). Grund für das hohe Aufkommen der Cetacea in diesem Gebiet sind die Heringsschwärme, welche an der Küste Norwegens entlang gen Norden ziehen. So wandern auch Schwertwale und Buckelwale dieser Nahrungsquelle hinterher.

Buckelwale, die meist eher einzelgängerisch oder in Paaren unterwegs sind, schließen sich hier auch zu größeren Gruppen zusammen um die Heringe zu jagen. Die Schwärme werden von ihnen umkreist, zur Oberfläche getrieben und anschließend mit weit geöffnetem Maul verschluckt.

10465500_1510918312491133_6221421291352694818_oFoto: Sebastian Striewski

Schwertwale bilden Schulen von 10 bis 70 Tieren. Diese Wale zählen zu den Odontoceti, den Zahnwalen, und haben daher keinen Fangkorb wie die Buckelwale. Stattdessen schlagen sie kräftig mit ihrer Schwanzflosse nach den Heringen, um diese zu betäuben.

Vorteile des Spots:

Das Beobachten der Wale ist in dem Sinne sehr komfortabel, dass die Wale aufgrund der hohen Anzahl leicht zu finden sind. Ein weiterer Vorteil dieses Spots ist definitiv die Fraß-Beschäftigung der Tiere, da sie daher meist an einer Stelle bleiben und nicht dauerhaft in Wanderbewegung sind. Es bietet sich an, mit kleinen Anglerbooten auf Whalewatching-Tour zu gehen, da den Walen diese bekannt sind. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass die Tiere entspannt und teilweise neugierig auf die Boote samt Besatzung reagiert haben.

Nachteile des Spots :

Die Lichtverhältnisse zu dieser Jahreszeit sind im Norden Norwegens leider schlecht. Im November auf der Höhe von Tromsø kann man noch mit 4-5 Stunden Tageslicht rechnen, im Januar an nördlicheren Orten mit wesentlich weniger Zeit. Kälte spielt hier natürlich auch eine Rolle, ohne Kälteschutzanzug sind diese Ausfahrten nicht möglich. Letzter, aber nicht unwesentlicher Nachteil, sind die Kosten, die für eine Reise nach Norwegen sehr hoch ausfallen können.